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Kürbisse aus dem eigenen Garten

Kürbisse sind die Stars des Herbstes – erst recht, wenn sie aus dem eigenen Garten stammen. Anbau, Ernte und Lagerung sind denkbar unkompliziert.

Riesen-Kürbisse sind lecker und leicht zu ziehen. Aber nicht zwangsläufig riesig, wie der beliebte Hokkaido-Kürbis zeigt.
Quelle: Anka100 via Getty Images

Ob als Deko, als wärmende Suppe oder als raffinierte Füllung für Teigtaschen und Co. – der Herbst ist längst fest in Kürbis-Hand. In Supermärkten werden überwiegend zwei Kürbistypen angeboten: Der birnenförmige Butternut gilt als besonders aromatisch. Wie die meisten Kürbisse besitzt er eine sehr feste Schale, die vor der Weiterverarbeitung meist entfernt wird. Die Schale des leuchtend orangefarbenen Hokkaido hingegen ist relativ dünn, weshalb in der Regel lediglich die ungenießbaren Kerne ausgeschabt werden.

Hätten Sie's gewusst?

Der Kürbis ist eine Beere. Die größte der Welt und genau genommen eine Panzerbeere, aufgrund der vergleichsweise festen Schale. Mit diesen Fakten lassen sich vielleicht sogar gemüseskeptische Kinder zu einer Kostprobe überreden – nicht nur Donald-Duck-Fans versuchen sich bestimmt gerne mal als "Panzerknacker".

Deutlich größer ist die Kürbisauswahl oft auf Erzeugermärkten oder in Hofläden – und natürlich im Freizeitgarten. Für den Eigenanbau kann man zwischen den unterschiedlichsten Sorten wählen, wobei nahezu alle Speisekürbisse den folgenden drei Arten angehören:

Riesen-Kürbis

Immer wieder für Größen- und Gewichtsrekorde gut sind Vertreter des Riesen-Kürbis (Cucurbita maxima): Sorten wie 'Atlantic Giant' und 'Prizewinner' liefern Früchte mit einem Einzelgewicht von 100 bis über 1.000 Kilogramm. Die meisten Sorten, etwa die zahlreichen Hokkaido-Varianten mit einem Gewicht um die 0,5 bis 1,5 Kilogramm, sind jedoch deutlich handlicher und dafür geschmacklich umso besser.

Riesen-Kürbisse vertragen vergleichsweise niedrige Temperaturen und werden darum auch als Winter-Kürbisse bezeichnet. Vor dem ersten Frost müssen allerdings auch sie geerntet sein, sonst wird das Fruchtfleisch weich und beginnt rasch zu faulen.

Cover der Broschüre "Von Apfel bis Zucchini"

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Moschus-Kürbis

Zur Art Cucurbita moschata zählen neben den Butternut-Kürbissen zum Beispiel auch die gerippten, blaugrünen bis sandfarbenen Muskat-Kürbisse. Moschus-Kürbisse sind noch wärmebedürftiger als andere Kürbisse. Die Vorkultur auf der Fensterbank oder im Gewächshaus ab Ende April ist daher sehr empfehlenswert. Um Kälteschäden zu vermeiden, werden die Jungpflanzen erst nach den Eisheiligen im Mai ausgepflanzt und im Herbst erntet man die letzten Früchte, bevor die Temperaturen unter fünf Grad Celsius fallen.

Garten-Kürbis

Die größte Farben- und Formenvielfalt bietet der Garten-Kürbis (Cucurbita pepo). Die Bandbreite reicht vom niedlichen, gerade mal 15 Zentimeter großen 'Baby Bear', über turbanförmige, gewellte oder attraktiv grün-weiß gesprenkelte Exemplare bis zu den faszinierenden Spaghetti-Kürbissen mit ihrem sich fadenförmig zerteilenden Fruchtfleisch.

Best friends: Kürbis & Kompost

Kürbisschnitzen ist ein beliebtes Herbstritual.
Quelle: YinYang via Getty Images

Kürbisse müssen nicht zwangsläufig direkt auf dem Kompost wachsen, obwohl es den hungrigen Starkzehrern dort sehr gut gefällt. Aber eine ordentliche Portion Kompost (drei Liter je Quadratmeter) zur Beetvorbereitung bietet sich definitiv an, ebenso ein Nährstoff-Nachschlag per Brennnesseljauche oder Mineraldünger zur Blütezeit und während der Fruchtentwicklung.

Je nach Sorte sollten Sie dem Kürbis einen bis drei Quadratmeter auf einem vollsonnigen Beet einräumen. Dort lassen sich die Tiefwurzler gut mit weniger tief wurzelnden, eher in die Höhe strebenden Gemüsearten kombinieren, beispielsweise mit Mais und Bohnen.

Kürbisgewächse selbst vermehren

Wer Samen zur Aussaat im nächsten Jahr gewinnen möchte, sollte den Kürbis in weitem Abstand zu anderen Kürbisgewächsen pflanzen, insbesondere zu den bitterstoffhaltigen Zierkürbissen. Andernfalls kann es zu Rückkreuzungen und damit zur Bildung von Cucurbitacinen kommen. Das sind giftige Bitterstoffe, die die Früchte ungenießbar machen und zu schweren Lebensmittelvergiftungen führen können. Auch andere Kürbisgewächse wie Gurken und Zucchini können Bitterstoffe entwickeln – zum Beispiel in Folge von Hitze- oder Trockenstress.

Generell gilt für alle Kürbisgewächse: bitter schmeckende Früchte auf keinen Fall verzehren, sondern gleich entsorgen. Am besten kosten Sie noch vor der Zubereitung ein kleines Stück Fruchtfleisch von dem Drittel unter dem Stielansatz. Schmeckt es roh bitter, können Sie sich die Zubereitung sparen.

Vor allem kleinfrüchtige Kürbisse lassen sich auch gut im Kübel ziehen – je größer das Pflanzgefäß, desto seltener muss man gießen. Dem Gießwasser zweimal wöchentlich Flüssigdünger zusetzen. Um Platz zu sparen, können Sie die Ranken auch an Spalieren aufleiten. Sollten die Früchte später gar zu schwer an den Trieben zerren, lassen sie sich mit Netzen sichern.

Rein ins Beet – raus aus dem Beet

Kürbisse ab Ende April vorzuziehen (Saattiefe: zwei Zentimeter), ist immer eine gute Idee – ebenso wie gegebenenfalls ein Schneckenkragen zur Pflanzung im Mai nach den Eisheiligen. Eine Direktsaat ins Beet kommt ab Mai in Frage.

Anschließend ist lediglich auf eine gleichmäßige Wasserversorgung zu achten sowie auf die erwähnten Düngergaben. Sehr große Kürbisse können Sie mit einem Brett unterlegen oder auf eine Strohschicht betten, damit sie während der Reifezeit nicht an der Auflagestelle faulen.

Geerntet wird, wenn der Kürbisstiel allmählich eintrocknet und sich am Ansatz feine Risse zeigen. Je besser der Kürbis ausgereift ist, desto länger lässt er sich lagern. Wenn Temperaturen unter fünf Grad Celsius angekündigt sind, bei Winter-Kürbissen spätestens vor dem ersten Frost, sollten alle Früchte geerntet werden.

Kürbisse, die doch etwas Frost abbekommen haben oder bis zur Ernte noch nicht voll ausgereift waren, am besten zeitnah verarbeiten. Ausgereifte Kürbisse halten an einem trockenen und kühlen Platz je nach Sorte oft viele Wochen oder Monate.

Letzte Aktualisierung: 22. Mai 2023


Weitere Informationen

Bundeszentrum für Ernährung (BZfE): Kürbisse – Vom Feld auf den Tisch


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