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Gemüseselbsternte

In Selbsterntegärten kooperieren Verbraucherinnen und Verbraucher mit Landwirtinnen und Landwirten und teilen sich die Arbeit und den Acker.

rote Tomaten am Strauch im Gewächshaus
Quelle: spectral-design - stock.adobe.com

Das Prinzip ist einfach: Im April oder Mai übernehmen Interessierte von einem Bauernhof in der Nähe ein kleines, bereits teilweise mit verschiedenen Gemüsesorten bepflanztes Stück Acker. Danach sind sie für die Pflege ihres jungen Gemüses selbst zuständig. Die dafür notwendigen Gartengeräte sowie das Gießwasser stellt meistens der Bauernhof. Auf ihrer Scholle können die Parzellennutzerinnen und Parzellennutzer dann eine Saison lang ihr frisches Gemüse selbst ernten. Ist eine Kultur abgeerntet, können die Hobbygärtnerinnen und Hobbygärtner ihre Parzelle neu bepflanzen.

Etwa zwei Stunden pro Woche sollten die Gärtnernden für die Arbeit auf dem Acker einplanen. Als Lohn für die Arbeit winkt eine reiche Ernte. Die Erntesaison beginnt im Mai mit frischen Kräutern, Radieschen und Salaten und endet im November mit Kohl, Möhren und Kürbissen. Im Winter geht die Fläche an den Hof zurück und ruht.

Selbstgärtnerprojekte breiten sich bundesweit aus

Die Idee zum Gemüseselbsternten ist bereits in den 1980er-Jahren in Wien aufgekeimt. Erst Ende der 1990er hat sie in Deutschland Wurzeln geschlagen. Mittlerweile sprießen die Selbsterntegärten besonders rund um die Großstädte wie Pilze aus dem Boden.

Parzellen, die genug eigenes Gemüse für die Versorgung einer Familie abwerfen (80 bis 100 Quadratmeter), kosten für eine Saison je nach Anbieter und Lage zwischen 150 und 450 Euro. Kleinere Parzellen (40 bis 50 Quadratmeter) sind schon für 70 bis 250 Euro zu haben. Wie viel die jeweilige Parzelle letztlich abwirft hängt nicht zuletzt von der Pflege, vom Klima und dem Wetter der aktuellen Saison ab.

Einen Selbsterntegarten zu pflegen, bedeutet natürlich Arbeit, es macht aber auch Spaß unter Gleichgesinnten zu gärtnern und Tipps auszutauschen. Zudem können Kinder mithelfen und dadurch schon früh lernen, woher ihre Lebensmittel kommen.

Selbsterntegärten sind ausdrücklich auch für motivierte Gartenlaien geeignet. "Learning by doing" lautet die Devise und wenn der Nachbar oder die Nachbarin nicht weiterhelfen kann, steht in den meisten Gärten auch der betreuende Landwirt oder die Landwirtin regelmäßig zur Verfügung, um Fragen zu beantworten oder Nachschub in Form von Saatgut oder Jungpflanzen zu liefern.

Letzte Aktualisierung: 9. April 2024


Weitere Informationen

BZL-Medienservice: Selbsterntegärten – so geht’s. Ein Leitfaden für die Praxis

Dokumentarfilm "Ernten was man sät"

BZfE: Beim Nachbarn wächst alles besser – ein Jahr auf dem Gemüse-Selbsterntefeld (Video)


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