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Gehört der Anbau von Bäumen auch zur Landwirtschaft?

Frage von Bernhard Breskewiz:

Häcksler bei der Ernte von Pappeln einer Kurzumtriebsplantage
Quelle: landpixel.de

Gehört der Anbau von Bäumen auch zur Landwirtschaft oder ist es Forstwirtschaft, wenn man Holz als nachwachsenden Rohstoff anbaut? Und darf man zum Beispiel auf einem Kartoffelacker auch Bäume anpflanzen?

Antwort von Georg Rahlfs:

Eigentlich würde ich hier weder von Landwirtschaft noch von Forstwirtschaft, sondern von Energiewirtschaft sprechen. Im weitesten Sinne kann man das aber auch unter Landwirtschaft fassen, da wir Landwirte seit der Energiewende nicht mehr nur die Aufgabe haben Lebensmittel zu produzieren, sondern auch nachwachsende Rohstoffe für die Energiewirtschaft bereitzustellen.

Georg Rahlfs leitet einen Betrieb im Landkreis Celle mit Kälberaufzucht, Bullenmast, Ackerfutterbau, Grünlandwirtschaft und einer Biogasanlage.
Quelle: Georg Rahlfs

Grundsätzlich ist es schon erlaubt einen Acker in eine Kurzumtriebsplantage, auf der schnell wachsendes Holz angebaut wird, umzuwandeln. Das würde aber kaum ein Landwirt machen, da wir ohnehin schon das Problem haben, dass zu viel landwirtschaftliche Fläche versiegelt wird, sodass wir Landwirte bestrebt sind, unsere wertvollen Ackerflächen zu erhalten.

Wenn die energetische Nutzung des Holzes sichergestellt ist, das in einem solchen Fall nach zwei bis fünf Jahren geerntet und dann zum Beispiel zu Hackschnitzeln verarbeitet wird, lässt sich eine Kurzumtriebsplantage mit Energieholz aber durchaus wirtschaftlich betreiben.

Wenn man statt Energieholz einen richtigen Wald anlegen will, sprechen wir natürlich von ganz anderen Zeiträumen. Das ist dann eine Generationenfrage und es dauert 50 Jahre bis das Holz vermarktet werden kann.


Die Antworten werden vom Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BZL) inhaltlich nicht verändert. Sie spiegeln die Meinung der befragten Landwirtinnen und Landwirte wider und nicht zwangsläufig die des BZL.