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Lohnt sich der ökologische Landbau finanziell langfristig?

Frage von Irem Özer:

Quelle: Wicki58 via Getty Images

Lohnt sich der ökologische Landbau finanziell langfristig? Wie sind die Arbeitsbedingungen im Vergleich zum konventionellen Landbau?

Antwort von Christian May:

Langfristig lohnt sich der ökologische Landbau definitiv. Hierfür gibt es mehrere Gründe: Zum einen steigt die Nachfrage nach Bio-Produkten in Deutschland stetig, insbesondere nach regionalen Bio-Produkten. Zum anderen können ökologisch bewirtschaftete Böden die Auswirkungen des Klimawandels (Trockenheit, Starkregen) besser abpuffern und damit langfristig für stabilere Erträge sorgen.

Darüber hinaus wird sich die Agrarpolitik aufgrund des gesellschaftlichen Drucks in Zukunft ändern, so dass ökologische Betriebe und deren Maßnahmen für den Umwelt- und Klimaschutz stärker unterstützt werden. Voraussetzung für finanziellen Erfolg ist jedoch immer das erfolgreiche Wirtschaften des einzelnen Landwirts. Wer´s besser macht, wird mehr profitieren.

Portrait eines Landwirts im Stall
Christian May bewirtschaftet zusammen mit seiner Frau Rebekka und seinen Eltern den Biohof May mit 80 Hektar Acker- und Grünland sowie Schweine- und Hühnerhaltung. Der Betrieb liegt im Norden Bayerns und ist Mitglied im Netzwerk Demonstrationsbetriebe Ökologischer Landbau.
Quelle: mgo-media

Vergleicht man die Arbeitsbedingungen zwischen konventionellen und ökologischen Betrieben, so muss man zunächst ganz stark zwischen den Betriebstypen und -zweigen differenzieren. Hat ein Betrieb seinen Schwerpunkt auf Sonderkulturen wie Erdbeeren oder Spargel, so sind die Arbeitsbedingungen ganz andere als auf Betrieben, die nur Ackerbau betreiben – unabhängig von der Wirtschaftsweise.

Grundsätzlich ist es jedoch so, dass die Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter von den Kontrollstellen im Rahmen der jährlichen Öko-Kontrolle mit abgefragt werden. Ganz allgemein kann man auch sagen, dass auf Bio-Betrieben mehr Handarbeit ansteht und ein engerer Mensch-Tier-Kontakt besteht, da Bio-Betriebe meist deutlich geringere Tierzahlen haben als konventionelle Betriebe.

Für mich als Bio-Landwirt sind die Arbeitsbedingungen viel angenehmer, da ich nicht mit chemischen Spritzmitteln oder gebeiztem Saatgut hantieren muss. Auch dem extremen Ammoniak-Gehalt in der Stallluft bin ich nicht ausgesetzt, da unsere Ställe offen und dadurch luftig sind.


Die Antworten werden vom Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BZL) inhaltlich nicht verändert. Sie spiegeln die Meinung der befragten Landwirtinnen und Landwirte wider und nicht zwangsläufig die des BZL.