Ostereier – Wer selbst färbt, behält den Durchblick
Letzte Aktualisierung: 7. Juli 2025
Gefärbte Ostereier müssen keinen Erzeugercode tragen. Wer keine Eier aus Käfighaltung kaufen will, muss genau hinsehen oder gleich selbst färben.

In Kürze
- Wer Eier selber färbt, kann beim Einkauf entscheiden, aus welcher Haltungsform die Eier stammen.
- Vorgefärbte Eier im Supermarkt müssen keinen Erzeugercode tragen.
- Ohne Bio-Siegel oder KAT-Logo ist die Herkunft oft unklar.
- Gefärbte Eier stammen nicht selten aus Käfighaltung, besonders bei Importware.
- In Deutschland überwiegen Boden-, Freiland- und zunehmend Bio-Haltung.
Gerade in Familien mit Kindern steht in den Tagen vor Ostern häufig das traditionelle Ostereifärben auf dem Programm. Wer selbst färbt, kann beim Einkauf wie gewohnt entscheiden, ob es Eier aus Käfig-, Boden-, Freiland- oder Öko-Haltung sein sollen.
Wem für das Selberfärben Zeit und Muße fehlen, greift auf fertig gekochte und gefärbte Eier aus dem Supermarkt zurück. Diese werden vor allem zu Ostern angeboten, sind aber inzwischen häufig auch ganzjährig im Angebot.
Gefärbte Eier müssen nicht gekennzeichnet werden
Der Code auf dem Ei
Der „Erzeugercode“ auf dem Ei zeigt, wo es herkommt. Dieser Code besteht aus Ziffern und Buchstaben. Die erste Ziffer gibt an, wie die Henne gehalten wurde: 0 steht für Öko-Haltung, 1 für Freilandhaltung, 2 heißt Bodenhaltung und 3 steht für Käfighaltung.
Danach folgt das Länderkürzel, zum Beispiel DE für Deutschland, anschließend die Betriebsnummer, mit der das Ei bis zum Herkunftsbetrieb zurückzuverfolgen ist.
Gefärbte und gekochte Eier gelten als verarbeitetes Lebensmittel – wie zum Beispiel Kuchen oder Eiernudeln – und sind somit nicht kennzeichnungspflichtig. Anders als rohe Eier müssen sie also keinen Erzeugercode (siehe Kasten) tragen. Verbraucherinnen und Verbraucher können beim Einkauf daher nur zum Teil nachvollziehen, woher die Eier stammen.
Wer sichergehen möchte, auch zu Ostern keine gefärbten Eier aus Käfighaltung bzw. Kleingruppenhaltung zu kaufen, sollte
- entweder zu bunten Bio-Eiern greifen, die auch ohne weitere Kennzeichnung am Bio-Siegel auf der Verpackung zu erkennen sind
- oder auf das KAT-Logo auf der Eierverpackung achten.
Das KAT-Logo signalisiert, dass die Eier aus Bio-, Freiland- oder Bodenhaltung stammen und wird vom Verein für kontrollierte alternative Tierhaltungsformen e.V. (KAT) vergeben.
Darüber hinaus versehen immer mehr Erzeugungsbetriebe auf freiwilliger Basis auch gefärbte Eier mit einer Kennzeichnung.
Legehennenhaltung im EU-Vergleich
Bei bunten Eiern ohne Bio-Siegel, KAT-Logo oder freiwillige Kennzeichnung ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Eier aus Käfighaltung stammen, alles andere als gering. Denn häufig handelt es sich dabei um Importware und in anderen EU-Ländern ist die Kleingruppenhaltung in ausgestalteten Käfigen noch weitaus verbreiteter als hierzulande, wo nur noch 4 Prozent der Legehennen so gehalten wird.
EU-weit lag ihr Anteil 2024 bei rund 38 Prozent, wobei die Bandbreite zwischen den einzelnen Ländern enorm ist. Während in Österreich und Luxemburg gar keine Legehennen mehr in ausgestalteten Käfigen gehalten werden, waren es in Polen, dem EU-Land mit dem drittgrößten Legehennenbestand nach Deutschland, mehr als zwei Drittel der Tiere.
Legehennenhaltung in Deutschland
Eier aus Deutschland stammen überwiegend aus Boden- oder Freilandhaltung. Bei der Legehennenhaltung entfallen hierzulande ungefähr 82 Prozent auf diese beiden Haltungsformen. Eindeutig auf dem Vormarsch ist die Bio-Haltung. Ihr Anteil hat sich in den vergangenen 15 Jahren mehr als verdoppelt.

Weitere Informationen
Bundeslandwirtschaftsministerium (BMLEH): Was bedeutet der Code auf dem Ei?
Bundeszentrum für Ernährung (BZfE): Ostereier natürlich färben – Mit Kräutern, Gemüse und Co.