Fisch
Rund 12 Kilogramm Fisch und Fischereiprodukte verzehrt jede Person hierzulande jährlich. Der Fang stammt vor allem aus dem Meer und aus Aquakulturen.
Quelle: BLE
In Kürze
- Die deutsche Fischerei konzentriert sich vor allem auf die küstennahe Kutterfischerei in Nord- und Ostsee; die Binnenfischerei spielt nur eine geringe wirtschaftliche Rolle.
- Nur etwa ein Fünftel des Fischbedarfs in Deutschland wird durch eigene Fischerei und Aquakultur gedeckt.
- Seefische wie Lachs, Alaska-Seelachs, Thunfisch, Hering und Kabeljau dominieren den Konsum; beliebte Süßwasserfische sind Forelle und Wels.
- 2024 erzeugten rund 1.950 Aquakulturbetriebe etwa 16.750 t Fisch, 15.900 t Weichtiere sowie 100 t Kaviar.
Die Seen- und Flussfischerei wird zwar auch noch praktiziert, hat bei uns aber nur eine geringe wirtschaftliche Bedeutung. Der bedeutendste Fischereizweig ist die küstennahe Kutterfischerei in der Nord- und Ostsee. Sie versorgt uns mit Frischfisch, Garnelen und Muscheln. Die Eigenproduktion der deutschen See- und Binnenfischerei sowie Aquakulturen deckt aber lediglich rund ein Fünftel des Bedarfs. Importe haben somit die größte Bedeutung für die Versorgung des deutschen Marktes. Seefische dominieren dabei das Sortiment. Lachs, Alaska-Seelachs, Thunfisch und Hering sind die bedeutendsten Fischarten, gefolgt von Kabeljau und Köhler. Die wichtigsten Süßwasserfische sind Forelle und Welse (darunter auch Pangasius).
Wie werden Fischstäbchen hergestellt?
Die Fische, beispielsweise Alaska-Seelachs und andere Magerfische, werden noch auf dem Fangfabrikschiff geschlachtet, maschinell filetiert und enthäutet. Anschließend werden sie von Hand in Wachskartons geschichtet und zu Blöcken eingefroren. Diese Tiefkühl-Blöcke bestehen ausschließlich aus Filets einer einzigen Fischart. In den Fischfabriken entstehen aus den Blöcken Fischstäbchen und andere Produkte. Zunächst in Form gesägt, durchlaufen die Fischstäbchen eine Nass- und Trockenpanade. Danach garen die Stäbchen in heißem Öl vor, ohne dass der Kern der Fischstäbchen auftaut. Anschließend werden sie in Spiralfrostern gefroren, automatisch verpackt und tiefgekühlt gelagert.
Viele deutsche Fischkutter operieren relativ küstennah, zum Beispiel in der Nord- und Ostsee. Sie fischen hauptsächlich mit Schleppnetzen, die hinter dem Schiff hergezogen werden, sowie Stellnetzen, die fest an einer Stelle verankert werden.
Für Netztypen und Maschenweiten sowie Einsatzgebiete und Einsatzzeiten gibt es eine Vielzahl von EU- und nationalen Vorschriften. Auch wie viel Fisch, die Fischerinnen und Fischer fangen dürfen, wird vorab auf EU-Ebene in Form von Fischereiquoten festgelegt. Mit diesen Quoten wird versucht, ein Gleichgewicht zwischen ökonomischen und ökologischen Interessen herzustellen und einerseits die Interessen der Fischerinnen und Fischer zu wahren und andererseits der Überfischung der Meere vorzubeugen.
Welche Rolle spielt die Aquakultur?
Während die Menge an Fisch, die aus der deutschen Hochsee- und Küstenfischerei stammt, seit den 1990er-Jahren deutlich zurückgegangen ist, hat die Aquakultur eine zunehmende Bedeutung erlangt. Seite etwa 2015 stagniert jedoch die deutsche Aquakultur-Produktion bei rückläufigen Betriebszahlen.
In Deutschland gab es 2024 1.950 Aquakulturbetriebe – darunter 30 Öko-Betriebe. Diese Betriebe erzeugten etwa 16.750 Tonnen Fisch und rund 15.900 Tonnen Weichtiere wie Muscheln und Tintenfische. Neben Fischen und Weichtieren werden in deutschen Aquakulturbetrieben auch Krebse und Algen gezüchtet. Im Jahr 2024 wurden zudem fast 100 Tonnen Rogen bzw. Kaviar produziert.
Quelle: eddyfish via Gettty Images
In solchen Kreislaufanlagen kann das für die Fischzucht genutzte Wasser aufbereitet und wiederverwendet werden. Spezielle Filtereinrichtungen reinigen das Wasser und fügen wichtige Nährstoffe sowie Sauerstoff und Wärme hinzu. Dadurch ist eine standortunabhängige Zucht von Fischen möglich, also ohne an einem Bach oder einer Quelle zu liegen. Diese technisch anspruchsvolle Haltungsform kommt für hochpreisige Fische, wie zum Beispiel Aal, Wels, Stör und Steinbutt, infrage. Weitere bedeutende Fische aus der Aquakultur sind Pangasius, Tilapia (Süßwasser), Dorade Royale, Wolfsbarsch und Weißer Heilbutt (Seewasser).
Die Fischzucht hat in Deutschland eine lange Tradition. Heutzutage werden in deutschen Süßwasseranlagen überwiegend Regenbogenforellen und Karpfen erzeugt. Die Haltungssysteme sind vielfältig und reichen von Natur- und Erdteichen bis hin zu künstlichen Rinnen und Beckenanlagen, in denen die Tiere mit ausreichend Sauerstoff und qualitativ hochwertigem Futter versorgt werden.
Letzte Aktualisierung: 1. November 2025
Weitere Informationen
Nutztierhaltung.de: Fischerei und Aquakultur in Deutschland
Thünen-Institut: Steckbrief zur Tierhaltung: Aquakultur (PDF)
Fisch-Informationszentrum e.V. (FIZ)
