Wie gefährlich ist die Vogelgrippe?
Letzte Aktualisierung: 29. Oktober 2025
Seit Wochen verbreitet sich die Vogelgrippe in Deutschland. Was sollte man über das Virus wissen und was kann man beachten?
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Was ist die Vogelgrippe?
Die Vogelgrippe ist eine Tierseuche, die durch aviäre Influenza Viren verursacht wird. Die Viren, deren Name sich von dem lateinischen Wort für Vogel – avis – ableitet, werden in niedrigpathogen und hochpathogen eingeteilt. Erstere lösen bei Hausgeflügel keine bis kaum erkennbare Symptome aus. Kommt es zu einer Ansteckung mit den hochpathogenen Viren, erkrankt häufig der gesamte Bestand schwer und viele Tiere sterben. Ist dies der Fall, wird von Geflügelpest gesprochen.
Welche Tiere sind von der Vogelgrippe betroffen?
Viren der Vogelgrippe können Hühner, Puten, Gänse und Enten befallen, aber auch wildlebende Vögel. Auch Säugetiere können sich mit den Viren anstecken, unter anderem Milchkühe, bei denen sich die Viren hauptsächlich im Euter vermehren. In Deutschland ist allerdings kein Fall einer mit der Vogelgrippe erkrankten Milchkuh bekannt.
Wie infizieren sich die Tiere mit der Vogelgrippe?
Vögel infizieren sich vor allem durch direkten Kontakt mit anderen erkrankten Vögeln oder deren Ausscheidungen. In Geflügelbetrieben kommt hinzu, dass die hohe Tierdichte das Ansteckungsrisiko erhöht. Wildvögel sind relevante Ansteckungsquellen, da sie den Virus über weite Strecken verbreiten können – oftmals ohne selbst schwere Krankheitssymptome aufzuweisen.
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Ist die Vogelgrippe auch für den Menschen gefährlich?
Auch wenn in Deutschland noch kein Fall bekannt ist – aviäre Influenza-Viren können auf den Menschen übertragen werden. Die Ansteckung ist jedoch nur bei engem Kontakt mit den erkrankten oder toten Tieren möglich, da die Übertragung nicht so einfach stattfindet. Das Risiko ist also bei den Menschen am höchsten, die beispielsweise in Geflügelbetrieben arbeiten. Inzwischen gibt es einen Impfstoff, der hier eingesetzt werden kann.
Kann man durch den Verzehr von tierischen Lebensmitteln an der Vogelgrippe erkranken?
Dem Bundesinstitut für Risikobewertung liegen keine Belege für eine Ansteckung mit der Vogelgrippe über den Verzehr von tierischen Produkten vor. Wer dennoch besonders sicher gehen will, der sollte Geflügelfleisch so lange erhitzen, dass keine rosafarbenen oder roten Stellen mehr erkennbar sind. Außerdem kann vorsichtshalber auf den Verzehr von rohen Eiern verzichtet werden und darauf geachtet werden, dass Eiweiß und -gelb festgekocht sind. Milch sollte vor dem Verzehr pasteurisiert werden.
Was wird gegen die Verbreitung der Vogelgrippe getan?
Steckt sich in einem Geflügelbetrieb ein Tier mit der Vogelgrippe an, muss auch der restliche Tierbestand getötet werden, um eine Ausbreitung zu vermeiden. Weiterhin sind Betriebe angehalten, besonders sorgfältig im Umgang mit den Tieren und bei der Hygiene zu sein und den Kontakt mit Wildvögeln zu vermeiden. Wird die sogenannte Stallpflicht ausgerufen, müssen die Tiere in geschlossenen Stallsystemen gehalten werden.
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Was muss beim Halten von Hausgeflügel zuhause beachtet werden?
Auch für Menschen, die Hühner, Gänse und Co. im Garten halten gilt die Einhaltung von Sicherheitsmaßnahmen, die die Ansteckung der Tiere durch Wildvögel und die Ansteckungen auf den Menschen verhindern. Eine Auflistung bietet ein Merkblatt des Friedrich-Loeffler-Instituts. Eine Stallpflicht betrifft auch Hobbyhalterinnen und Hobbyhalter. Außerdem müssen die Tiere bei Tierseuchenkasse und dem Veterinäramt angemeldet werden.
Ob Geflügelhalter, oder nicht: generell soll der Kontakt zu toten Vögeln gemieden werden.
Weitere Informationen
Bundesinstitut für Risikobewertung: Wie kann ich mich vor der Vogelgrippe schützen?
