Frauen in der Landwirtschaft
Letzte Aktualisierung: 23. Juli 2025
Nur rund 35 Prozent der Beschäftigten in der deutschen Landwirtschaft sind Frauen. Und die wenigsten davon arbeiten in Führungspositionen.

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In Kürze
- In Deutschland sind etwa 35 Prozent der Beschäftigten in der Landwirtschaft Frauen, deutlich weniger als der bundesweite Durchschnitt über alle Berufe (47 Prozent).
- 11 Prozent der landwirtschaftlichen Betriebe werden von Frauen geführt, womit Deutschland im EU-Vergleich zu den Schlusslichtern zählt.
- Der Anteil weiblicher Auszubildender in den “grünen Berufen” liegt bei rund 25 Prozent.
- Weltweit liegt der Anteil weiblicher Arbeitskräfte in der Landwirtschaft bei etwa 38 Prozent, aber nur weniger als 15 Prozent der Landbesitzenden sind Frauen.
In Deutschland arbeiten laut Statistischem Bundesamt rund 876.000 Menschen in der Landwirtschaft. Nur etwa 310.000 oder 35 Prozent davon sind Frauen (Stand 2023). Damit liegt der Frauenanteil in der Landwirtschaft deutlich unter dem Schnitt über alle Berufssparten – dieser liegt in Deutschland bei rund 47 Prozent (Stand 2023).
Das Geschlechterverhältnis in der Landwirtschaft (Stand 2023) | Frauen | Männer |
Familienarbeitskräfte (Voll- und Teilzeit) | 32 Prozent | 68 Prozent |
Vollbeschäftigte familienfremde Arbeitskräfte | 22 Prozent | 78 Prozent |
Nichtständige familienfremde Arbeitskräfte | 44 Prozent | 55 Prozent |
Frauen in landwirtschaftlichen Führungspositionen unterrepräsentiert
Wie die letzte Agrarstrukturerhebung aus dem Jahr 2023 deutlich macht, ist der Anteil an weiblichen Führungskräften in der deutschen Landwirtschaft auffallend gering. Nur elf Prozent aller landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland werden von einer Frau geführt.
Im EU-weiten Durchschnitt gibt es rund 32 Prozent Frauen in landwirtschaftlichen Führungspositionen (Eurostat, 2020). Damit gehört Deutschland zu den Schlusslichtern im europäischen Vergleich. Die meisten Betriebsleiterinnen gibt es in Lettland und Litauen mit jeweils 45 Prozent, die wenigsten in den Niederlanden (sechs Prozent).

Nur rund ein Viertel aller "grünen" Azubis sind Frauen
Im Jahr 2023 lag der Anteil der weiblichen Auszubildenden im Agrarbereich bei rund 25 Prozent und ist damit über die vergangenen Jahre relativ konstant.
Die Agrarberufe mit den meisten weiblichen Auszubildenden sind: Hauswirtschafter/in (100 Prozent), Pferdewirt/in (85 Prozent), Milchwirtschaftliche/r Laborant/in (75 Prozent), Tierwirt/in (54 Prozent) und Pflanzentechnolog/in (54 Prozent).
In der Ausbildungssparte "Landwirt/in" gibt es dagegen nur 22 Prozent Frauen. Allerdings mit steigender Tendenz: Im Jahr 2005 lag der Anteil an Landwirtinnen noch bei weniger als neun Prozent.

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Frauen in der Landwirtschaft weltweit
Nach Angaben der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen FAO sind weltweit 38 Prozent aller Arbeitskräfte in der Landwirtschaft weiblich. Allerdings mit großen Unterschieden: In Sub-Sahara-Afrika liegt der Frauenanteil bei 47 Prozent in Lateinamerika dagegen nur bei 22 Prozent.
Das Land ist jedoch meist im Besitz der Männer. Laut FAO sind weltweit weniger als 15 Prozent aller Landbesitzenden Frauen. Der Anteil weiblicher Landbesitzer reicht von 5 Prozent im Nahen Osten und Nordafrika bis zu 18 Prozent in Lateinamerika und der Karibik.

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Eine Studie der FAO von 2011 zeigt: Wenn Bäuerinnen den gleichen Zugang zu Ressourcen hätten wie Männer, könnten die Ernteerträge um fast ein Drittel gesteigert werden. Heute sind in vielen Entwicklungsländern die durchschnittlichen Ernteerträge der Bäuerinnen niedriger als die der Bauern, da ihnen der Zugang zu Ressourcen wie etwa Bildung und Düngemitteln erschwert ist. Diese Lücke ließe sich aber durch eine verbesserte Gleichberechtigung wieder schließen.
Weitere Informationen
Bildungsserver Agrar: Auszubildende in der Landwirtschaft
Statistisches Bundesamt: Arbeitskräfte in der Landwirtschaft 2023, Pressemeldung
BMEL-Statistik: Landwirtschaftliche Arbeitskräfte
FAO: The status of women in agrifood systems, 2023