Bohnen selbst im Garten anbauen
Bohnen gedeihen im Garten am besten an einem warmen und sonnigen Platz. Man unterscheidet Stangenbohnen und Buschbohnen. Stangenbohnen sind Kletterpflanzen und brauchen daher eine Stange oder ein Rankgerüst, an dem sie hochwachsen können. Buschbohnen wachsen kompakt und benötigen keine Stütze. Stangenbohnen können über einen längeren Zeitraum geerntet werden als Buschbohnen.
Der wissenschaftliche Name ist Phaseolus vulgaris.
Geschichte
Die Bohne stammt aus der "Neuen Welt". Schon etwa 4.000 Jahre vor Christus sollen Menschen in den Anden Bohnen angebaut haben. Im 16. Jahrhundert kam die Bohne durch die Spanier nach Europa und ist hier seitdem ein beliebtes Nahrungsmittel, besonders wegen ihres hohen Eiweißgehaltes.
Besonderheiten
Bohnen gehören wie alle Hülsenfrüchte zu den Leguminosen und sind in der Lage, über eine Symbiose mit sogenannten Knöllchenbakterien Luftstickstoff zu binden. Sie brauchen deshalb weniger Dünger. Die sich windenden Stangenbohnen erreichen eine Höhe von zwei bis drei Metern, wohingegen Buschbohnen nur 50 bis 60 Zentimeter hoch werden.
Standortbedingungen
Bohnen sind sehr frostempfindlich, insbesondere die Stangenbohnen. Sie lieben daher warme, sonnige und windgeschützte Lagen. Ein mittelschwerer, sandig-lehmiger, lockerer sowie humoser Boden bringt die besten Erträge.
Fruchtfolge und Mischkultur
Die Bohne stellt keine allzu großen Ansprüche an die Vorfrucht. Nur nach sich selbst sowie nach anderen Leguminosen – wie zum Beispiel Erbsen und Linsen – sollte eine Anbaupause von mindestens vier Jahren eingehalten werden. Aufgrund ihrer Stickstoff anreichernden Wirkung eignen sich Bohnen ideal als Vorfrucht oder in Mischkultur mit Mais, Kürbis, oder Kartoffeln.
Aussaat / Pflanzung |
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Stangenbohne |
Buschbohne |
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Aussaat |
Mitte Mai bis Mitte Juli (bei einer Bodentemperatur von mehr als zehn Grad Celsius) |
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Saatabstand |
Horstsaat (*): 6 bis 8 Samen/Stange, Stangenabstand: 80 Zentimeter x 80 Zentimeter |
Reihensaat: 45 Zentimeter x 7 Zentimeter |
Horstsaat: 4 bis 5 Samen/Horst, Hortabstand: 55 Zentimeter x 35 Zentimeter |
Saattiefe |
2 bis 3 Zentimeter, mit Kompost bedecken und leicht andrücken |
(*) "Horstsaat" bedeutet, dass mehrere Samen an eine Stelle gesät werden.
Düngung
Da Bohnen in der Lage sind, Stickstoff aus der Luft aufzunehmen, müssen sie nicht gedüngt werden. Eine Düngung würde die Pflanzen nur anfällig für Krankheiten machen. Auf sehr nährstoffarmen Böden – was im Hobbygarten aber eher selten der Fall ist – kann eine geringe Kompostgabe als Starthilfe förderlich sein.
Pflege
Um die Standfestigkeit und den Krankheitsbefall zu reduzieren, kann man die Jungpflanzen etwas anhäufeln. Bei Stangenbohnen eventuell die Ranken den Stangen zuleiten und befestigen. Besonders während der Blüte und der Fruchtbildung sollte gut gewässert werden. Stangenbohnen benötigen mehr Wasser als Buschbohnen.
Schädlinge und Krankheiten
Die Schwarze Bohnenlaus trägt ihren Namen zu Recht, befällt aber neben Bohnen auch andere Pflanzen. Die Läuse saugen Pflanzensaft, bei starkem Befall rollen sich die Blätter ein und die Triebspitzen verkrümmen sich. Zur Bekämpfung empfiehlt es sich, die Läuse von Hand zu zerdrücken und Nützlinge zu fördern. Insbesondere die Larven von Marienkäfern und Florfliegen fressen Blattläuse.
Ernte und Lagerung
Die Bohnen sind reif, wenn sie beim Biegen glatt durchbrechen und an der Bruchstelle grün und saftig sind. Bei Bohnen gilt: Wer viel pflückt, erntet am meisten! Frühes und häufiges Pflücken erhöht die Erntemenge, da dadurch weitere Knospen zum Blühen angeregt werden. Überständige, übersehene Hülsen daher ebenfalls abpflücken und beseitigen.
Letzte Aktualisierung: 15. März 2024