Rote Bete selbst im Garten anbauen
Rote Bete wächst zuverlässig im Garten und ist vielseitig verwendbar. Neben der bekannten roten Form gibt es noch viele andere Farben.
Geschichte
Rote Bete wie wir sie kennen, gibt es erst seit etwa 400 Jahren. Sie ist eine rote Zuchtform der Rübe, die wiederum vom Mangold abstammt. Mangold wurde zuerst vor 4.000 Jahren im Nahen Osten angebaut. Zuerst als reines Blattgemüse, später wurde dann die verdickte Rübe gezüchtet. Die Urform von Rübe und Mangold ist die Wilde Rübe, die auch an den europäischen Küsten wächst. In Deutschland kommt sie wild nur auf Helgoland vor.
Besonderheiten
Die Sortenvielfalt der Roten Bete ist groß. Neben der bekannten runden und tiefroten Variante gibt es auch pinke, gelbe, weiße und rot-weiß geringelte Rüben, die rund, zylindrisch oder kegelförmig sein können. Runde Formen sind schneller erntereif, dagegen haben zylindrische Rüben einen höheren Ertrag. Je intensiver die Farbe, desto aromatischer ist der Geschmack.
Standortbedingungen
Rote Bete wächst am besten an sonnigen, tiefgründigen und humosen Standorten. Als robustes Gemüse entwickelt sie sich aber auch auf schlechteren Standorten gut.
Fruchtfolge und Mischkultur
Zwischen dem Anbau von Roter Bete und anderen Gänsefußgewächsen wie Mangold und Spinat sollte eine vierjährige Pause eingelegt werden. Sie sollte auch nicht neben Lauch und Mais wachsen. Gute Nachbarn sind Salat, Gurken, Bohnen und Kohlrabi.
Aussaat und Pflanzung
Der Abstand zwischen den Reihen sollte etwa 30 Zentimeter betragen. Legen Sie in der Reihe alle zehn Zentimeter in zwei bis drei Zentimeter Tiefe ein Samenkorn ab. Wer wenig Platz hat, kann die Pflanzen auch enger sähen und kleine Rüben oder die Blätter ernten, die gut als Salat schmecken. Bei der Roten Bete befinden sich bei den meisten Sorten in jedem Korn mehrere Samen. Für große Rüben müssen die Pflanzen auf zehn Zentimeter vereinzelt werden, nachdem die ersten Blätter gewachsen sind. Alternativ gibt es auch Saatgut, bei welchem sich in jedem Korn nur ein Samen befindet, sogenanntes monogermes oder einsamiges Saatgut.
Rote Bete verträgt zwar leichten Frost, neigt dann aber zum Schießen. Bei frühen Aussaaten kann es helfen, wenn Sie die Pflanzen bei Minustemperaturen mit Stroh oder ähnlichem schützen – oder Sie nehmen eine schießfeste Sorte. Geeignet sind beispielsweise "Boltardy" und "Rote Kugel 2".
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Abstand |
Aussaat Freiland |
Ernte |
Rote Bete |
30 x 10 Zentimeter |
Mitte März bis Anfang Juli |
Mitte Juni bis Ende November |
Düngung
Als Mittelzehrer benötigt Rote Bete wenig Nährstoffe. Insbesondere Stickstoff sollte nur maßvoll gedüngt werden, da dieser zu einem hohen Nitratgehalt in Rübe und Blättern führen und die Lagerfähigkeit beeinträchtigen kann. Geeignete Dünger sind Kompost, Pflanzenjauchen, organische Volldünger und mineralische Obstdünger. Mist, Hornspäne und mineralischer Gemüsedünger sollten höchstens in geringen Mengen gegeben werden, da diese reich an Stickstoff sind.
Die festen organischen Dünger werden vor der Aussaat in den Boden eingearbeitet, Pflanzenjauche oder Mineraldünger können bei akutem Bedarf gegeben werden. Düngebedarf erkennt man daran, dass die Pflanzen trotz regelmäßiger Bewässerung und ausreichend Licht nicht richtig wachsen, welk werden oder gelbe Blätter bekommen. Wurden die Vorfrüchte gut gedüngt, kann vollständig auf Dünger verzichtet werden.
Pflege
Der Boden sollte feucht und unkrautfrei gehalten werden. Mulchen kann dabei helfen.
Schädlinge und Krankheiten
Die Rote Bete ist eine robuste Pflanze und ernsthafte Probleme mit Schädlingen und Krankheiten sind eher selten. Manchmal wird sie von Blattläusen, Mehltau oder Blattflecken befallen, ein Handeln ist aber meist nicht notwendig, weil der Verlauf in der Regel mild bleibt.
Ernte und Lagerung
Rote Bete ist ungefähr vier bis fünf Monate nach der Aussaat erntereif, wenn sie so groß ist wie ein Tennisball. Junge Rüben, auch Babybeets oder Babyrüben genannt, können schon nach zweieinhalb Monaten geerntet werden. Kleine Blätter bis zu einer Länge von etwa zehn Zentimetern können roh als Salat gegessen werden, größere können Sie kochen wie Spinat oder Mangold. Während des Wachstums lassen sich laufend Blätter ernten. Solange noch genug Blätter an der Pflanze bleiben und das Herz nicht verletzt wird, wachsen die Pflanzen gut weiter.
Für die Ernte ziehen Sie die Rübe am Blattansatz heraus. Sie können auch eine Grabegabel zur Hilfe nehmen. Drehen Sie die Blätter gleich ab, lassen Sie aber zwei Fingerbreit der Stiele stehen, um eine Verletzung der Rübe zu vermeiden. Rote Beeten lassen sich in einem feuchten Tuch mehrere Wochen im Kühlschrank lagern. In einer feuchten Sandkiste halten sie sich bis zu fünf Monate.
Die Blätter der Roten Bete verderben schnell und sollten möglichst bald verzehrt werden.
Letzte Aktualisierung: 16. Oktober 2023