Zwiebeln selbst im Garten anbauen
Die Zwiebel wird schon sehr lange als Gemüse genutzt. Die Kultur im Garten kann auf unterschiedliche Weise erfolgen. Ihr wissenschaftlicher Name ist Allium cepa.
Geschichte
Die Zwiebel ist eine der ältesten Gemüsepflanzen und seit über 3.000 Jahren in Kultur. Aus ihrem Heimatgebiet Zentral- und Westasien kam sie mit den Römern über die Alpen. Ihre Abstammung ist bis heute nicht ganz geklärt.
Besonderheiten
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Speisezwiebeln zu kultivieren. Im Folgenden werden die im Garten gebräuchlichen Formen – Saatzwiebeln und Steckzwiebeln – beschrieben. Bei Bundzwiebeln, auch Frühlings- oder Lauchzwiebeln genannt, handelt es sich um andere Arten beziehungsweise Sorten.
Standortbedingungen
Die Zwiebel liebt vollsonnige, warme Lagen. An den Boden stellt sie keine besonderen Ansprüche. Warme, humus- und nährstoffreiche sowie feinkrümelige Böden werden jedoch bevorzugt.
Fruchtfolge und Mischkultur
Die Zwiebel ist mit sich selbst nicht verträglich und sollte daher höchstens alle vier bis fünf Jahre auf demselben Beet angebaut werden. Dies gilt auch für alle verwandten Lauchgewächse, wie Porree, Schnittlauch oder Knoblauch. Wegen der gefürchteten Nematoden sollten Zwiebeln nicht nach Doldenblütlern wie zum Beispiel Möhre, Sellerie und Dill, und auch nicht nach Kartoffeln, Bohnen, Erbsen und Tomaten angebaut werden. Günstige Vorfrüchte sind dagegen Salate aller Art.
Die Zwiebel selbst ist eine gute Vorfrucht für fast alle Pflanzen, da sie den Boden in einem lockeren Zustand hinterlässt. Sie eignet sich auch hervorragend für die Mischkultur, zum Beispiel mit Möhren.
Aussaat und Pflanzung
Aussaat/Pflanzung |
|
Saatzwiebeln: |
Vor der Saat den Boden nicht mehr tief lockern. Von Anfang März bis Anfang April wird in einem Reihenabstand von 25 bis 30 Zentimetern und einem Abstand in der Reihe von sechs bis zehn Zentimetern gesät, in eine Tiefe von zwei bis drei Zentimetern. Bei zu dichter Saat muss unbedingt vereinzelt werden. |
Steckzwiebeln: |
Steckzwiebeln werden nicht aus den Samen, sondern aus vorkultivierten kleinen Zwiebeln gezogen. Diese sollten nicht größer als 1,5 Zentimeter im Durchmesser sein, da sie sonst zum vorzeitigen Schossen neigen. Eine Möglichkeit, das Schossen zu verhindern, ist das sogenannte Darren: Dazu werden die Zwiebeln vor dem Stecken drei bis vier Wochen einer Temperatur von über 25 Grad Celsius ausgesetzt. Ab Anfang März können die Zwiebeln dann gesteckt werden. Der Reihenabstand beträgt 25 bis 30 Zentimeter, der Abstand in der Reihe acht bis zwölf Zentimeter. Die Zwiebeln werden mit der Spitze nach oben in den Boden gesteckt, und zwar so, dass ein kleiner Teil der Spitze gerade noch herausschaut. Im September gesteckte Zwiebeln überwintern auf dem Beet und können bereits ab Mai geerntet werden. |
Düngung
Der Nährstoffbedarf von Zwiebeln ist nicht hoch. Daher ist bei der Düngung Zurückhaltung geboten. Auch sollte kein zu frischer Kompost oder tierischer Mist eingesetzt werden, da dies einen Befall mit der Zwiebelfliege begünstigt.
Pflege
Regelmäßiges Hacken ist gegen Unkraut und bei verkrusteten Böden geboten. Der Wasserbedarf der Zwiebel ist eher gering. Bei anhaltender Trockenheit während der Hauptwachstumszeit im Juni und Juli sollte jedoch kräftig gewässert werden. Zwiebelfliegen können durch Insektenschutznetze abgewehrt werden.
Schädlinge und Krankheiten
An Zwiebeln kann die Zwiebelfliege schädlich werden, befallene junge Pflanzen kippen um, in der Zwiebel selbst finden sich gelbliche Maden. Befallene Pflanzen sollten sofort entfernt und über den Biomüll entsorgt werden. Vorbeugend hilft es, die Pflanzen mit einem Vlies zu bedecken.
Ernte und Lagerung
Gesäte Frühjahrszwiebeln sind ab Mitte August erntereif, bei regnerischem Sommer oft auch erst im September. Steckzwiebeln können schon ab Anfang Juli geerntet werden. Den richtigen Zeitpunkt erkennt man daran, dass der Zwiebelhals weich wird und das Laub abknickt. Das Wetter sollte zur Ernte möglichst trocken sein.
Nach der Ernte die Zwiebeln auf dem Beet, oder besser noch unter einem Dach, trocknen lassen. Dadurch bildet sie eine festere Schale und sie lassen sich länger lagern. Gelagert werden sie entweder einschichtig in Regalen, am besten auf Zeitungspapier, in aufgehängten Netzen oder sie werden mit dem getrockneten Laub zu Zöpfen geflochten. Gefrorene Zwiebeln nicht berühren, da sie sonst faulen.
Letzte Aktualisierung: 11. Juli 2024