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Warum sind Apfelbäume in Obstplantagen so klein?

Apfel- und Birnbäume von landwirtschaftlichen Obstplantagen sind klein und schmal und sehen eher aus wie Hecken als wie Bäume. Warum?

Schmale, heckenartige Fruchtwände prägen heute das Bild von Apfelplantagen.
Quelle: Thomas Stephan - BLE

Apfel- und Birnbäume in heutigen Obstplantagen sind in der Regel nicht höher als drei bis maximal vier Meter und sehr schmal. Das war nicht immer so: Bis in die 1950er-Jahre fand man im erwerbsmäßigen Obstanbau noch großkronige und hochstämmige Apfelbäume. Unter den weit ausladenden Kronen wurde damals Ackerbau- und Viehhaltung betrieben.

Dann jedoch erkannte man, dass diese Anbauform wegen des hohen Arbeitsaufwands für Ernte und Pflege immer unwirtschaftlicher wurde. Dank intensiver Züchtungsarbeit wurden die Apfelbäume seitdem immer kleiner, kompakter und ertragreicher. Auf einer Fläche, auf der damals ein Baum stand, stehen heute etwa zehn bis 20.

Baumkrone beginnt in Kniehöhe

Im heutigen Erwerbsapfelanbau findet man meist nur noch sogenannte Niederstammformen, auch Büsche oder Buschbäume genannt. Kleine rundkronige Niederstammbäume – auch Superspindel oder Schlanke Spindel genannt – stehen so dicht nebeneinander, dass sie schon nach wenigen Jahren eine lockere Hecke bilden.

Ernte in der Apfelplantage
Durch die geringe Höhe können die Früchte leichter geerntet werden.
Quelle: branex via Getty Images

Das Baumgerüst besteht dabei nur noch aus dem Stamm. Die Seitenachsen sind Fruchtriebe oder Fruchtäste, sodass die Früchte sehr nah am Stamm wachsen. Die Wuchshöhe der Bäume wird begrenzt, damit alle Früchte entweder direkt von Hand oder zumindest mit dem höhenverstellbaren Pflückwagen erreicht werden können. Ihre "Baumkrone" (Kronentragende Äste) beginnt bereits in einer Höhe von etwa 40 bis 60 Zentimetern.

Veredeln hält den Baum klein

Um die Wuchshöhe von Apfel- und Birnbäumen einzuschränken, werden sogenannte Edelsorten mit schwach wachsenden Unterlagen "verbunden", das heißt diese Verwachsen miteinander. Der Fachmann spricht von Veredelung. Die Unterlage bildet dabei den Wurzelteil. Aus dem darauf veredelten Zweig- oder Knospenstück der Edelsorte wächst die Baumkrone mit den Blättern, Blüten und Früchten.

Die veredelten Jungbäume erhöhen zwar die Kosten für die Neuanlage einer Apfelplantage, die Arbeitskosten für Ernte und Pflege werden durch diese Baumform jedoch enorm reduziert.

Letzte Aktualisierung: 18. März 2024


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