Was kosten Lebensmittel in anderen Ländern?
Oft heißt es, die Deutschen gäben weniger als ihre europäischen Nachbarn für Lebensmittel aus. Stimmt das? Und was kosten Lebensmittel anderswo?

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Um die Lebensmittelpreise aller europäischen Länder vergleichen zu können, erstellt die europäische Statistikbehörde Eurostat sogenannte Preisniveauindizes: Liegt der Preisniveauindex eines Landes über 100, sind die Produkte dort teurer als im EU-Durchschnitt, liegt der Index unter 100 sind sie günstiger.
Am teuersten sind Lebensmittel in Luxemburg


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Die letzte Preisniveau-Erhebung hat Eurostat im Jahr 2021 durchgeführt. Danach liegt das Preisniveau für Lebensmittel (sowie Getränke, Kleidung und Schuhe) in Deutschland mit rund 105 Prozent nur geringfügig über dem EU-Durchschnitt. Sehr viel teurer sind Lebensmittel dagegen in Luxemburg, das mit 125 Prozent das EU-weit höchste Preisniveau für Lebensmittel hat – gefolgt von Irland und Dänemark (120 Prozent), Schweden (118 Prozent), Malta (117 Prozent) und Finnland (114 Prozent).
Am wenigsten zahlen Menschen in Rumänien für ihre Lebensmittel. Dort liegt das Preisniveau bei 70 Prozent. Vergleichsweise niedrige Preisniveaus haben auch Polen (73 Prozent) und Bulgarien (80 Prozent).
Die Deutschen geben vergleichsweise wenig für Lebensmittel aus


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Setzt man diese Zahlen in Bezug zum Einkommensniveau in den jeweiligen Ländern wird allerdings schnell klar, dass in Rumänien nur Urlauber günstig essen und trinken und für Luxemburger, Iren und Dänen das deutlich höhere Preisniveau wirtschaftlich kein Problem darstellt.
Die Eurostat-Zahlen zu den Konsumausgaben der privaten Haushalte 2021 zeigen, dass die Menschen in Rumänien 24,8 Prozent ihrer Konsumausgaben für Lebensmittel aufwenden. Das ist EU-weit der Spitzenwert, während sich Irland und Luxemburg mit 8,3 beziehungsweise 9 Prozent am anderen Ende der Skala wiederfinden. Spanier (15,2 Prozent) und Italiener (15,5 Prozent) liegen über dem EU-Durchschnitt von 14,3 Prozent, die Deutschen mit 11,8 Prozent darunter.
Letzte Aktualisierung: 9. Februar 2023
Weitere Informationen
Eurostat: Vergleich der Verbraucherpreisindices für Lebensmittel in der EU