Was kosten Lebensmittel in anderen Ländern?
Letzte Aktualisierung: 5. Juni 2025
Oft heißt es, die Deutschen gäben weniger als ihre europäischen Nachbarn für Lebensmittel aus. Stimmt das? Und was kosten Lebensmittel anderswo?

In Kürze
- Deutschland liegt beim Lebensmittelpreisniveau leicht über dem EU-Durchschnitt, gehört aber nicht zu den teuersten Ländern.
- Luxemburg und Dänemark haben die höchsten Lebensmittelpreise in der EU, während Rumänien am günstigsten ist.
- Trotz moderater Preise geben Deutsche vergleichsweise wenig für Lebensmittel aus.
- In EU-Ländern mit niedrigeren Einkommen wie Bulgarien oder Lettland liegt der Anteil an den Konsumausgaben deutlich höher.
Um die Lebensmittelpreise aller europäischen Länder vergleichen zu können, erstellt die europäische Statistikbehörde Eurostat sogenannte Preisniveauindizes: Liegt der Preisniveauindex eines Landes über 100, sind die Produkte dort teurer als im EU-Durchschnitt, liegt der Index unter 100 sind sie günstiger.
Am teuersten sind Lebensmittel in Luxemburg und Dänemark


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Die letzte Preisniveau-Erhebung hat Eurostat im Jahr 2023 durchgeführt. Danach liegt das Preisniveau für Lebensmittel (sowie alkoholfreie Getränke) in Deutschland mit rund 103 Prozent nur geringfügig über dem EU-Durchschnitt (100 Prozent).
Sehr viel teurer sind Lebensmittel dagegen in Luxemburg (125 Prozent) und Dänemark (123 Prozent), gefolgt von Irland (114 Prozent) und Finnland (112 Prozent).
Am wenigsten zahlen Menschen in Rumänien für ihre Lebensmittel. Dort liegt das Preisniveau bei 75 Prozent. Vergleichsweise niedrige Preisniveaus haben auch Polen und Slowakei (beide 82 Prozent) sowie Bulgarien (89 Prozent).
Die Deutschen geben vergleichsweise wenig für Lebensmittel aus


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Setzt man diese Zahlen in Bezug zum Einkommensniveau in den jeweiligen Ländern wird allerdings schnell klar, dass in Bulgarien, Lettland oder Slowakei nur Urlauber günstig essen und trinken und für Luxemburger und Iren das deutlich höhere Preisniveau wirtschaftlich kein Problem darstellt.
Die Eurostat-Zahlen zu den Konsumausgaben der privaten Haushalte 2023 zeigen, dass die Menschen in Lettland, Bulgarien und Slowakei rund 20 Prozent ihrer Konsumausgaben für Lebensmittel aufwenden. Die Esten, Litauer und Polen liegen mit rund 19 Prozent nur knapp darunter.
Im Jahr 2022 hatte Rumänien den EU-weiten Spitzenwert inne mit 25 Prozent. Für die Erhebung 2023 liegen Eurostat jedoch keine Werte für Rumänien vor.
Irland und Luxemburg sind am anderen Ende der Skala wiederzufinden, mit 8,6 beziehungsweise 9,4 Prozent. Die Deutschen liegen mit 11,1 Prozent unter dem EU-Durchschnitt von 13 Prozent.
Weitere Informationen
Eurostat: Vergleich der Verbraucherpreisindices für Lebensmittel in der EU