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Tomaten

Letzte Aktualisierung: 8. Oktober 2025

Tomaten sind das mit Abstand beliebteste Gemüse der Deutschen und machen mehr als ein Viertel des gesamten Gemüseverbrauches aus.

Formatfüllende Aufnahme von roten Tomaten
Die Menge der in Deutschland geernteten Tomaten hat sich in den vergangenen 20 Jahren mehr als verdoppelt.
Quelle: nrqemi via Getty Images

In Kürze


In Deutschland wurden 2024 auf einer Anbaufläche von 385 Hektar Tomaten angebaut und 108.027 Tonnen Tomaten geerntet. Fast ein Viertel dieser Fläche wird ökologisch bewirtschaftet, bei der Erntemenge entfallen rund 18 Prozent auf Bio-Tomaten.

Im Durchschnitt lag der Pro-Kopf-Verbrauch an Tomaten 2023/24 bei rund 27 Kilogramm, enthalten sind darin auch verarbeitete Produkte wie Ketchup oder Tomatensauce.

Tipps rund um die Tomate

  • Einheimische Tomaten sind vor allem von Mai bis Oktober erhältlich.
  • Egal ob groß, klein, rund oder länglich – wählen Sie beim Einkauf feste Tomaten.
  • Tomaten können nachreifen, wenn sie noch grün oder hellrot sind. Zu Hause funktioniert das am besten auf einer warmen, hellen Fensterbank.
  • Unreife, grüne Tomaten können in normalen Mengen bedenkenlos verzehrt werden. Anders als Kartoffeln enthalten sie kein Solanin, sondern Tomatin, das deutlich weniger giftig ist.

Tomaten sind mit Abstand das beliebteste Gemüse in Deutschland. Insbesondere die Einführung der Rispentomate Mitte der 1990er-Jahre hat zum Erfolg der Tomate beigetragen.

Vorteil der Rispentomate ist, dass die Früchte bestimmter Sorten mit guter Haftung am Kelch und gleichmäßiger Ausreife länger an der Pflanze belassen werden können, ohne von der Rispe abzufallen. So können die Früchte ein Maximum an Nährstoffen aufnehmen, was vor allem dem Geschmack zugutekommt.

Verbraucherinnen und Verbraucher wissen das zu schätzen und so dominieren heute Rispentomaten den Erwerbsanbau – vor allem kleinfrüchtige Sorten wie Cocktail- und Cherrytomaten. 

Woher kommen unsere Tomaten?

Tomaten stehen in Deutschland ganzjährig und in gleichmäßig großen Mengen zur Verfügung. Deutsche Tomaten sind von März bis Dezember erhältlich.

Hätten Sie’s gewusst?

Mit einer Gesamtproduktion von rund 186 Millionen Tonnen sind Tomaten die bedeutendste Gemüseart der Welt. Rund elf Prozent dieser Menge entfällt auf Europa, während allein China für mehr als ein Drittel der Weltproduktion verantwortlich ist.

Obwohl sich die Menge der in Deutschland geernteten Tomaten allein in den vergangenen 20 Jahren mehr als verdoppelt hat, liegt der Selbstversorgungsgrad mit Tomaten bei nur 3,8 Prozent (Stand Wirtschaftsjahr 2023/24).

Der Import von Tomaten belief sich 2024 auf rund 751.000 Tonnen, Hauptlieferland waren die Niederlande, mit Abstand gefolgt von Spanien, Marokko und Belgien.

Wie werden Tomaten angebaut?

Die Tomate gehört zur Familie der Nachtschattengewächse. Sie ist eine krautige, einjährige, Wärme liebende und frostempfindliche Pflanze, deren Stängel und Blätter einen charakteristischen, durch ätherische Öle verursachten Geruch abgeben. Je nach Sorte zeigt die Pflanze entweder ein begrenztes Wachstum (Buschtomate) oder sie wächst unbegrenzt bis 15 Meter Länge wie die heute in Gewächshäusern gezogenen Schnurtomaten.

Gewächshaus mit Tomatenpflanzen
Unser wichtigstes Lieferland für Tomaten sind die Niederlande: Hier ist der Anbau im Gewächshaus Standard.
Quelle: Kloeg008 via Getty Images

Die Freilandkultur von Tomaten spielt im deutschen Erwerbsgartenbau so gut wie keine Rolle mehr. Die Anbauform benötigt höhere Temperaturen und mehr Sonnenschein als in Deutschland zu erwarten ist. Auch in südlichen Ländern stehen die Pflanzen vielfach unter einem transparenten Regendach oder im Tunnel, um sie vor der gefürchteten Kraut- und Braunfäule zu schützen.

Der geschützte Anbau findet unter Schutzabdeckungen oder Glas statt. Die Bestäubung erfolgt in der Regel durch Hummelvölker, die in den Gewächshäusern freigelassen werden.

Eine ganzjährige Kultur ist in Deutschland nur mit einer Heizung möglich. Tomaten bevorzugen tagsüber Temperaturen von 18 bis 22 und nachts 14 Grad Celsius. Dafür gibt es eine computergesteuerte Klimaregelung, die auch Luftfeuchtigkeit, Wasser- und Düngergaben steuert.

Im Erwerbsanbau wurzeln Tomatenpflanzen meist in Containern beziehungsweise Säcken, die mit natürlichen oder künstlichen Substraten gefüllt sind. Dabei handelt es sich in den allermeisten Fällen um Steinwolle, ansonsten kommen Perlite oder Kokosfaser zum Einsatz.

Tomatenpflanzen in einem Gewächshaus
Im Erwerbsanbau wachsen Tomatenpflanzen häufig in Containern.
Quelle: gemenacom via Getty Images

Egal, worin die Pflanzen stehen, wichtig ist für die erfolgreiche Tomatenkultur Folgendes: Der Boden beziehungsweise das Substrat sollte den Pflanzen mechanischen Halt geben, gleichmäßig feucht gehalten werden, gut durchlüftet sein und es sollten stets ausreichend Nährstoffe zur Verfügung stehen.

Die Bewässerung erfolgt immer von unten direkt an den Fuß der Pflanze, damit das Laub keinesfalls nass wird. Das ist auch zur Vermeidung von Pilzkrankheiten wie der Kraut- und Braunfäule wichtig. In den Gewächshäusern läuft die Bewässerung meist automatisch über Schläuche. Der Dünger wurde vorher im Wasser aufgelöst, so sind die Pflanzen optimal versorgt und wachsen schnell.

Da in Deutschland für den Tomatenanbau kaum noch chemische Pflanzenschutzmittel zur Verfügung stehen beziehungsweise diese im ökologischen Landbau gar nicht erlaubt sind, kommt solchen vorbeugenden Maßnahmen umso größere Bedeutung zu. Dazu zählen zum Beispiel die Klimaregulierung, ausreichend lange Fruchtfolgen, der Einsatz resistenter beziehungsweise toleranter Sorten sowie optimale Kulturbedingungen und die Einhaltung von Hygieneregeln.

Nahaufnahme von Händen in Handschuhen, die mit einer Schere Tomaten ernten
Rispentomaten werden mit der Schere von der Pflanze abgeschnitten.
Quelle: mustafagull via Getty Images

Wie werden Tomaten geerntet?

Tomatenpflanzen werden in Deutschland meist im Januar ins Gewächshaus gepflanzt. Je nach Sorte kann nach sieben bis zwölf Wochen das erste Mal geerntet werden. Von jetzt an werden sie zweimal pro Woche bis November oder Dezember geerntet. Anschließend werden die Pflanzen geräumt und das Gewächshaus gereinigt.

Tomaten reifen nach, wenn sie zum Zeitpunkt der Ernte nicht mehr dunkelgrün sind und ihre sortentypische Größe erreicht haben. Während die Früchte bei Einzelfruchternte je nach Entfernung zum Bestimmungsort in der Regel vor der Vollreife geerntet werden, lässt man Rispentomaten an der Pflanze ausreifen.

Einzelfrüchte werden mit Kelch geerntet und maschinell nach Größe und eventuell Farbe sortiert, verpackt und vorgekühlt. Rispentomaten werden mit Spezialscheren von der Pflanze abgeschnitten und direkt endverpackt und vorgekühlt. Der optimale Zeitpunkt ist, wenn die jüngste Frucht an der Spitze der Rispe orangerot gefärbt ist.

Gemüsefach eines Kühlschranks mit Möhren, Salat und Gurken
Tomaten gehören nicht in den Kühlschrank.
Quelle: Rike_ via Getty Images

Wie werden Tomaten gelagert?

Tomaten können je nach Sortentyp und Reifegrad bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von 75 bis 80 Prozent zwischen einer und sechs Wochen gelagert werden. Noch nicht ausgereifte Früchte benötigen eine Temperatur von 12 bis 16 Grad Celsius und eine gute Luftzirkulation. Sie können gegebenenfalls mit dem Gas Ethylen behandelt werden, das die Reifung fördert. Reife Früchte werden bei 10 bis 13 Grad Celsius gelagert.

Rispentomaten sollten immer bei 15 bis 18 Grad Celsius aufbewahrt werden, damit die Früchte an der Rispe haften bleiben. Je kühler die Temperatur und je länger die Lagerdauer, desto mehr leiden Qualität und Geschmack.

Daher gilt auch im Haushalt: Tomaten nicht im Kühlschrank lagern! Sind Früchte kalt gelagert worden, kann man sie vor dem Verzehr einige Stunden bei Zimmertemperatur halten, was hilft, den Geschmack wieder etwas zu verbessern.

Cover des Flyers mit Produktinformationen zum Thema Tomaten

BZL-Produktinformation

Tomaten

Hier erhalten Sie Informationen zu Herkunft, Produktionsländern, Lieferländern, Sortenvielfalt, Inhaltsstoffen, Ernte, Lagerung und Qualitätsmerkmalen von Tomaten.

Zur Produktinformation


Weitere Informationen

Bundeszentrum für Ernährung (BZfE): How-to Tomaten

NDR: Tomatenanbau: So machen es die Profis


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