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Tomaten selbst im Garten anbauen

Die Tomate zählt weltweit zu den wichtigsten Nutzpflanzen. In Deutschland ist sie das beliebteste Gemüse überhaupt. Über die Jahrhunderte sind durch intensive Züchtung unzählige Tomatensorten entstanden. Der wissenschaftliche Name der Tomate lautet Solanum lycopersicum L.

Verschiedene Tomatensorten mit unterschiedlichen Farben
Durch Züchtung sind viele unterschiedliche Tomatensorten entstanden. Heute gibt es Tomaten in vielen verschiedenen Formen, Farben und Größen.
Quelle: RubyRascal via Getty Images

Geschichte

Die Tomate stammt ursprünglich aus Südamerika und kam mit den Spaniern nach Europa. Anfangs wurde die Pflanze nur als Zierpflanze genutzt, da man glaubte, dass sie giftig sei. Sie gehört zur Familie der Nachtschattengewächse, zu der in der Tat einige giftige Gattungen gehören wie die Tollkirsche, die Engelstrompete oder der Stechapfel.

Besonderheiten

Die verschiedenen Tomatensorten unterscheiden sich nicht nur in Farbe und Form – es gibt rote, gelbe, grüne und sogar schwarze Früchte, sie sind rund, oval, länglich, glatt oder mit Furchen. Sie können klein wie Murmeln oder mehr als 500 Gramm schwer sein. Unterschiede gibt es auch im Geschmack und in ihrer Widerstandsfähigkeit gegenüber Krankheiten und Schädlingen.

Standortbedingungen

Im Garten sind Tomaten am besten an einem sonnigen, windgeschützten Platz aufgehoben, etwa vor Südmauern oder an der Sonnenseite von Hecken und Zäunen.

Um Pilzkrankheiten vorzubeugen, empfiehlt es sich, das Laub vor Nässe zu schützen, beispielsweise unter einem Vordach oder einer selbst gebauten Überdachung. Tomaten haben einen hohen Nährstoffbedarf und bevorzugen daher einen durchlässigen, nährstoffreichen und humosen Boden.

Fruchtfolge und Mischkultur

Die Tomate gilt als selbstverträglich, das bedeutet, dass sie mehrmals hintereinander an derselben Stelle gepflanzt werden kann. Es bietet sich dennoch an, hin und wieder das Beet zu wechseln – vor allem, wenn Krankheiten aufgetreten sind. Für die Mischkultur mit Tomaten eignen sich zum Beispiel Basilikum, Dill, Kapuzinerkresse, Knoblauch, Paprika und Petersilie. Ungeeignet sind hingegen Fenchel, Gurken und Kartoffeln.

Aussaat/Pflanzung

Pflanzung

Ab Mitte Mai (nach den Eisheiligen)

Abstand 

60 x 60 Zentimeter

Pflanztiefe 

So tief pflanzen, dass ein Teil des Stängels unter der Bodenoberfläche
verschwindet (daran bilden sich weitere Wurzeln)

Anzucht 

Aussaat: Ende Februar/Anfang März an einem hellen Standort,
bei 18 bis 22 Grad Celsius in Saatschalen; nach circa drei Wochen
in 10 Zentimeter-Töpfe pikieren.

Düngung

Tomaten haben einen hohen Nährstoffbedarf. Daher sollte der Boden schon einige Wochen vor der Pflanzung reichlich mit gut verrottetem Kompost versorgt werden. Zur Pflanzung empfiehlt es sich, noch einmal etwas reifen Kompost, Hornmehl oder Guano in das Pflanzloch zu geben. Für die Fruchtbildung ist eine zusätzliche Düngung mit Pflanzenjauchen oder phosphathaltigen Mineraldüngern hilfreich.

Grüne und rote Tomaten hängen an einem Strauch
Tomaten stehen im Garten am besten an einem sonnigen, windgeschützten Platz.
Quelle: sultancicekgil via Getty Images

Pflege

Stabtomaten werden – im Gegensatz zu Buschtomaten – nach der Pflanzung an Pfählen, Metallspiralen oder Kordeln aufgeleitet, das heißt angebunden. Wenn die Pflanze im Freiland vier bis sechs oder im Gewächshaus sechs bis acht Blütenstände entwickelt hat, sollte die Spitze des Haupttriebes entfernt werden. Zu diesem Zeitpunkt ist die Pflanze in der Regel etwa einen bis 1,5 Meter hoch. Seitentriebe werden ausgebrochen, in der Fachsprache heißt das „ausgeizen“. Der Grund dafür ist, dass eintriebige Pflanzen in der Regel schneller und größere Früchte bilden als verzweigte Pflanzen.

Die unteren Blätter können nach und nach entfernt werden, das verbessert die Durchlüftung und beugt Pilzkrankheiten vor.
Um ein Platzen der Früchte zu vermeiden, müssen die Pflanzen gleichmäßig feucht gehalten werden. Dabei stets nur den Boden bewässern, ohne das Laub zu benetzen. Eine Mulchschicht aus Stroh, angerottetem Kompost oder schwarzer Folie verhindert, dass der Boden zu schnell austrocknet. Durch Schütteln der Pflanze kann – vor allem in Gewächshäusern – die Bestäubung der Blüten unterstützt werden.

Schädlinge und Krankheiten

Tomaten können besonders bei feuchter Witterung von verschiedenen Pilzkrankheiten befallen werden, insbesondere von der Kraut- oder Braunfäule (Phytophthora infestans). Vorbeugend hilft es, die Pflanzen vor Regen zu schützen, zum Beispiel mit einem durchsichtigen Dach. Außerdem sollten Sie beim Bewässern das Wasser direkt auf den Boden gießen ohne die Blätter nass zu machen. Befallene Pflanzen nicht auf den Kompost geben.

Ernte und Lagerung

Die Ernte sollte kontinuierlich erfolgen. Das beste Aroma haben Tomaten, wenn sie vollreif gepflückt werden. Sollen sie sich länger halten, kann man sie auch früher ernten, wenn sie noch nicht vollständig ausgefärbt sind. Vor den ersten Frösten können sogar die noch grünen Früchte gepflückt werden und an einem warmen Ort nachreifen.

Lagern lassen sich Tomaten als sehr wasserreiche Früchte nur kurz. Spätestens nach einer Woche sollten sie verbraucht werden, wenn sie vollreif gepflückt wurden. Eine Aufbewahrung im Kühlschrank kann die Haltbarkeit zwar etwas fördern, ein besseres Aroma entwickeln Tomaten jedoch bei Zimmertemperatur.

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Tomaten

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Letzte Änderung: 11. Juli 2024


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