Auswirkungen des Klimawandels auf die Landwirtschaft: Chancen und Risiken
Letzte Aktualisierung: 25. August 2025
Der Klimawandel verändert die Landwirtschaft spürbar: Extreme Wetterlagen, Risiken für Ernten – aber auch Chancen für neue Kulturen.

Quelle: landpixel.de
Extreme Wetterereignisse wie Hitze, Dürre, Dauer- oder Starkregen sind nichts Neues. Es hat sie immer schon gegeben, allerdings nicht so häufig wie in den vergangenen Jahren. Schuld daran, so sind sich die Wetterexpertinnen und Wetterexperten einig, ist der Klimawandel.
Klimawandel und Landwirtschaft: doppelte Herausforderung
Der Klimawandel ist für die Landwirtschaft eine doppelte Herausforderung: Einerseits ist sie von den Folgen besonders betroffen – andererseits zählt sie zu ihren Verursachern.
Wie groß ist der Einfluss der Landwirtschaft auf den Klimawandel?
Zu den heute anerkannten Folgen des Klimawandels in Deutschland gehören unter anderem der Anstieg der Durschschnittstemperatur, das vermehrte Auftreten von Trockenphasen, vor allem im Sommer, sowie die Zunahme von Niederschlägen im Winter.
Steigende Temperaturen: Auswirkungen auf Pflanzen und Erträge
Wie Auswertungen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) zeigen, verschiebt sich durch den Anstieg der Temperatur das Anbauspektrum im Pflanzenbau. Schon heute kommt es zu einer deutlichen Verfrühung des Vegetationsbeginns vieler Pflanzen: So blühen zum Beispiel Apfelbäume und Raps nach Erhebungen des Deutschen Wetterdienstes heute 20 Tage früher als noch vor 50 Jahren.
Eine solche Entwicklung kann durchaus Vorteile für die Landwirtschaft mit sich bringen: Eine verlängerte Vegetationsphase etwa kann es Gemüsebetrieben in Deutschland ermöglichen, mehrmals im Jahr zu ernten. Die schnellere Abreife beim Mais hat den positiven Nebeneffekt, dass inzwischen auch in nördlichen Gebieten Deutschlands höhere Erträge erzielt werden können.
Es gibt aber auch klare Nachteile: So macht zum Beispiel die frühere Blüte Obstbäume anfälliger gegenüber Spätfrösten. Mildere Winter führen dazu, dass sich pflanzenschädigenden Pilze, Viren und Insekten stärker ausbreiten und sich hierzulande auch neue Schadorganismen wohlfühlen. Und die zunehmende Anzahl von Hitzetagen bedeutet deutlich mehr Stress für die Kulturpflanzen.
Extreme Wetterereignisse nehmen zu
Darüber hinaus wird es durch den Klimawandel zu einem Anstieg an extremen Wettererscheinungen kommen, allen voran Dürre und Starkregen. Phasen der Trockenheit auf dem Acker nehmen zu und die Gefahr der Erosion fruchtbarer Böden wächst.
Folgen des Klimawandels für die Tierhaltung
Steigende Durchschnittstemperaturen im Zuge des Klimawandels haben auch Folgen für die tierhaltende Landwirtschaft: So haben Kühe eher eine gemäßigte Wohlfühltemperatur , Hitze kann sich negativ auf die Tiergesundheit und Leistungsfähigkeit auswirken.
Wie die Landwirtschaft die Ernte absichern kann
Um die Ertragseinbußen durch Hagel, Spät- und Starkfrost, Starkregen oder Dürre zu mildern, ergreifen viele Landwirtinnen und Landwirte vorbeugende Maßnahmen. Darunter fallen zum Beispiel Frostschutzvorkehrungen (wie Frostschutzberegnung), Hagelschutznetze im Obstbau oder Bewässerungsanlagen für Kartoffeln.
Zum anderen sichern sich Landwirtschaftsbetriebe zunehmend mehr gegen Witterungsextreme ab – indem sie Risikoversicherungen abschließen oder durch Kontrakte mit ihren Abnehmern betriebswirtschaftliches Risikomanagement betreiben.
Ausblick: Anpassungsstrategien in der Landwirtschaft
Welche Lösungen landwirtschaftliche Betriebe heute schon nutzen, beleuchtet unser Beitrag "Landwirtschaft im Klimawandel: Strategien zur Anpassung".
Weitere Informationen
Praxis-agrar.de: Die Auswirkungen des Klimawandels auf die Landwirtschaft