Möhren selbst im Garten anbauen
Möhren werden auch Karotten genannt. Der Name Karotte leitet sich vom lateinischen "carota" ab und heißt übersetzt "gebrannt". Das bezieht sich auf die purpurrote Farbe der früheren Zuchtformen. Der wissenschaftliche Name der Karotte ist Daucus carota subsp. sativus.
Geschichte
Die Möhre kommt sowohl in Europa als auch in Asien wild vor. Man nimmt an, dass sie um 1.000 nach Christus von Vorderasien nach Europa gelangte.
Besonderheiten
Unsere heutige Karotte wurde in langwieriger Züchtungsarbeit aus der Wilden Möhre gezüchtet, die man noch heute auf Wiesen und an Wegrändern findet.
Standortbedingungen
Möhren sind an nördliches, gemäßigtes Klima angepasst. Zu feuchte Lagen mit Staunässe vertragen sie jedoch schlecht. Sie gedeihen am besten auf humosen, nährstoffreichen, leichten Böden. Ist der Boden zu schwer oder gar verdichtet, reagiert die Karotte mit Vielbeinigkeit, das heißt, dass sich ihre Rübe verzweigt. Außerdem kann das dazu führen, dass die Rübe aus dem Boden herauswächst und im oberen Teil grün wird.
Fruchtfolge und Mischkultur
Wegen der Gefahr des Krankheits- und Schädlingsbefalls sollten Karotten höchstens alle vier bis fünf Jahre auf demselben Beet angebaut werden. Das gilt auch für den Anbau anderer Doldenblütler wie Dill, Petersilie, Pastinake oder Sellerie. Als Vorfrucht eignen sich besonders Kulturen, die kräftig gedüngt wurden – zum Beispiel Kohl, Tomate oder Gurke. Gute Mischkulturpartner sind Porree, Knoblauch und Zwiebeln.
Aussaat / Pflanzung |
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Aussaat Freiland |
Ab Ende Februar/Anfang März bei Bodentemperaturen über sieben Grad Celsius, Folgesaaten sind bis Juni möglich |
Saatabstand |
25 Zentimeter x 4 bis 7 Zentimeter (Saatbänder empfohlen) |
Düngung
Die Karotte hat einen mittleren Nährstoffbedarf. Zu empfehlen ist der Anbau nach gut gedüngten Vorfrüchten wie Kohl, Tomate oder Gurke. Kalihaltiger Dünger wie Holzasche fördert die Rotfärbung der Wurzel, wohingegen Kalkgaben – beispielsweise mit Algenkalk – das Aroma verbessern.
Pflege
Bei zu dichter Saat müssen die Pflanzen auf einen Abstand von 4 bis 7 Zentimetern in der Reihe vereinzelt werden. Aus dem Boden ragende Karottenköpfe sollten angehäufelt werden, um Grünköpfigkeit zu vermeiden. Eine gleichmäßige Versorgung der Pflanzen mit Wasser verhindert, dass die Möhren aufplatzen.
Schädlinge und Krankheiten
Möhrenfliegen, genaugenommen ihre Maden, fressen in den Rüben und hinterlassen besonders in den Spitzen Fraßgänge. Außerdem werden die Möhren bitter. Vorbeugend hilft eine gute Mischkultur, besonders mit Zwiebeln, und eine Abdeckung mit Vlies.
"Einschlagen"
"Einschlagen" bedeutet in der gärtnerischen Fachsprache, dass Pflanzen oder Pflanzenteile in Sand oder Erde gelagert werden, ohne darin verwurzelt zu sein.
Ernte und Lagerung
Geerntet werden die reifen Karotten, indem man sie mit dem Spaten lockert und dann per Hand aus dem Boden zieht. Anschließend wird das Laub abgedreht. Um den Nitratgehalt in den Möhren gering zu halten, sollte nach Möglichkeit am Nachmittag und bei trockenem Wetter geerntet werden.
Die Rüben sollten grob gereinigt, aber nicht gewaschen werden. In feuchten Sand eingeschlagen, können Möhren im Keller bis ins Frühjahr überwintern. Optimale Lagerbedingungen sind 1 bis 3 Grad Celsius und 80 bis 95 Prozent relative Luftfeuchte
Letzte Aktualisierung: 7. Februar 2024